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Schwerpunkt Kreativität: Hereinspaziert, liebe Ideen!

Woran denken Sie, wenn Sie an kreative Berufe denken? Mathematik? Wohl kaum. Philosophie? Im Ernst? Und wie wäre es mit einem Lehrer, ausgerechnet für Mathematik und Philosophie? Albern, oder?

Falsch gedacht, Sie kennen wohl Timo Off noch nicht. Timo ist Ideenfänger, Querdenker, hat Mathematik und Philosophie studiert und als Lehrer gearbeitet. Und wenn Sie Timos Ideen kennen lernen, dann werden Sie verstehen, warum das so gut zu ihm passt: jeder ist kreativ, wenn er sich nur traut, ein guter Ideengastgeber zu sein. Diese Botschaft ist es, die Timo in seinem Blog Geistesblitz seit Jahren erfrischend präsentiert und in seinen Workshops anschaulich vermittelt.

Vor kurzem ist sein neues Hörbuch Reise ins Land der Ideen erschienen, ein toller Ratgeber für alle, die noch immer glauben, Kreativität wäre nur etwas für Genies. Die wichtigsten Inhalte bringt er für uns in dem folgenden Artikel auf den Punkt. Viel Spaß und

Hereinspaziert, liebe Ideen!

von Timo Off

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Ideen sind kleine freche Biester, die mal vorlaut, aber sehr oft schüchtern sind. Sie fliegen vorbei, sie berühren uns und oft genug lassen wir sie ungenutzt weiterziehen. Damit Ideen zu Ihnen kommen und bleiben, können Sie
A. Ihren Ideen ein guter Gastgeber sein
oder
B. Ihre Ideen zielgerichtet einladen.

A. Seien Sie Ideengastgeber!

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Ich stelle Ihnen vier Eigenschaften von Ideen vor, die Sie zugleich nutzen können, um noch mehr Ideen einzuladen.

1. Ideen lieben die Gesellschaft ungewöhnlicher Themen. Schaffen Sie sich überraschende und erfrischende Einblicke: Fahren Sie auch einmal auf anderem Weg zur Arbeit und beobachten Sie wieder, was es zu sehen gibt! Lesen Sie Magazine aus „fremden“ Themen am Kiosk. Sprechen Sie mit Experten aus einem Unternehmen, dass so gar nichts mit Ihrer Profession zu tun hat. Probieren Sie täglich etwas kleines Neues aus. So kurbeln Sie Ihre Ideenproduktion an.

2. Ideen lieben Stille. Nicht an den lauten Orten und nie vor dem Fernseher kommen Ideen zu uns. Ideen kommen in den leisen Momenten, mitten in den Routinetätigkeiten zu uns. Genießen Sie das Joggen im Park, den stillen Blick in die Sonne und ausreichenden Schlaf, um Ihrem Gehirn die Möglichkeit zu geben, Antworten zu finden.

3. Ideen lieben Leidenschaft. Weder das flaue „ganz gut“ noch das müde „wird schon schief gehen“ kann Ideen anlocken. Nur mit breiter Brust, heißem Herzen und klaren Gedanken können Sie Ideen stärken. Entweder die Idee ist es wert, dass Sie für sie eintreten, für sie kämpfen und sie pushen oder eben nicht. Vertrauen Sie Ihren Ideen und es werden sich noch mehr Ideen in Ihre Nähe trauen.

4. Ideen lieben das Spiel. Das Spiel ist das Ein und Alles und doch ist nichts wirklich ernst. Wenn Sie spielen, d.h. wenn Sie Dinge ausprobieren, wenn Sie etwas wagen (sei es privat oder im Beruf!), dann seien Sie ein echter Spieler: Sie können gewinnen, verlieren oder einfach: immer wieder etwas dazulernen. Sich verlieren im Spiel und doch zu wissen, dass es nur ein Spiel ist.

Das Schöne ist, dass Sie sich mit Ihren kreativen Gedanken selbst anstecken werden. Je öfter Sie auf Ihre Ideen achten, umso öfter werden Ihnen Ideen zufliegen. Kleiner Tipp: Achten Sie darauf, dass Sie stets etwas zu schreiben dabei haben, um Ihre spontanen Ideen festhalten zu können.

B. Laden Sie Ideen zielgerichtet ein.

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Natürlich gibt es spontane Geistesblitze. Und auch wenn ich Ihnen im Folgenden ein Modell vorstelle, wie sie zielgerichtet Ideen finden können, so bleibt immer genug Impulsivität, Ungeplantes übrig. Doch mit Peter Zadeks Bild gesprochen: nur wenn Sie planvoll und zielgerichtet ein Saatkorn aussäen, kann ein Baum wachsen.

Ideen zu finden und umzusetzen ist für mich ein vollständiger Prozess. Wenn Sie noch nicht wissen, wie eine Lösung aussehen kann, dann haben Sie noch keine Vorstellung, d.h. kein Bild von der Lösung. Mein Modell eines kreativen Prozesses hat vier Phasen, die jede einzeln notwendig ist, um bewusst gesteuert zum Ziel, das heißt zu neuen Ideen zu gelangen.

Erste Phase: B wie Beschreibung! Zu Beginn geht es darum, zu beschreiben, was eigentlich das Problem ist. Denn wenn Sie nicht genau wissen, was Sie suchen, dann können Sie das, was Sie finden, auch nicht angemessen beurteilen, ob es Ihnen nützt! Je komplexer die Aufgabe, desto wichtiger ist es, das Problem genau zu beschreiben. Was sind die Hindernisse, die verhindern, dass Sie sofort Ihr Ziel erreichen?

In dieser ersten Phase wird das Problem von einem irgendwie vor uns liegenden Gefühl in eine sprachliche Form gebracht: Das Problem wird zur Sprache gebracht!

Zweite Phase: I wie Informationssammlung und Informationsanordnung! In der ersten Phase haben Sie das unklare Problemgefühl zu einer schriftlich fixierten Problemfrage gemacht, Sie haben sich damit das Problem angeeignet, d.h. es zu Ihrem Problem gemacht. Jetzt geht’s ans Faktensammeln: welche Informationen gibt es bereits? Was wissen Sie alles über das Thema? Was fällt Ihnen alles schon jetzt ein? Alle Informationen werden anschließend geordnet.

In diese Phase gehören auch verschiedene andere Arbeitstechniken, mit denen Sie auf neue Ideen gebracht werden können, so genannte Kreativitätstechniken. Durch diese kreativen Arbeitsmethoden helfen Sie sich, die gesammelten Informationen neu anzuordnen.

Dritte Phase: L wie Licht oder Lösung! Das ist der kreative Sprung. Das ist endlich das, wonach Sie gesucht haben! Eine neue gedankliche Verbindung tritt an die Oberfläche Ihres Bewusstseins. Sie haben sie gefördert durch gute Vorbereitung.

Diese Phase lässt sich noch auf andere Weise befördern: Und zwar, indem wir auf einen angemessenen Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung achten! Sowohl intensive Arbeitsphasen am Problem als auch entspannte Phasen abseits des Problems sind wichtig, damit Ihr Gehirn sortieren und zuverlässig arbeiten kann. Das warme Licht der Lösung kann manchmal auch dann aufscheinen, wenn Sie nicht damit rechnen. Seien Sie gewappnet! Das Schöne an der Lösung: Sie wirkt einfach und einleuchtend. So als hätte es nie eine andere Lösung sein können.

Vierte Phase: D wie D-arstellung und D-urchsetzung! In der dritten Phase ist die Idee zum ersten Mal greifbar geworden. Jetzt muss sie kritisch geprüft werden: Ist diese Idee auch wirklich rundherum brauchbar? Wie lässt sie sich umsetzen? Ist sie wirklich die richtige Antwort auf die Ausgangsfrage?

Alles das muss konkret, also anfassbar gemacht und – na klar! schriftlich festgehalten werden. Anschließend geht es dann darum, andere Menschen von dieser Idee zu überzeugen. Sie müssen die Idee überzeugend präsentieren und durchsetzen. Und das ist manchmal gar nicht so leicht. Denn für andere Menschen ist diese Idee neu und damit erst einmal ungewohnt, vielleicht nicht offensichtlich.

Zusammengefasst kommen Sie durch die vier Phasen

  • Beschreibung
  • Informationssammlung
  • Lösung / Licht
  • Darstellung & Durchsetzung

zum Kunstwort B-I-L-D, oder kurz zum Bild der Lösung! Mit diesem BILD der Lösung, kommen Sie zielgerichtet vom Problem zur Durchsetzung der Lösung.

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