Logo
Search
Close this search box.

Des Pianisten Pobacke

Haben Sie sich schon einmal gewundert, warum Musiker eigentlich so merkwürdige Bewegungen zu ihrer Musik machen? Warum etwa ein Pianist auf seinem Hocker hin- und herwackelt? Eine wundervolle Erklärung dafür liefert Benjamin Zander, Dirigent des Boston Philharmonic Orchestra, in seinem bewegenden Vortrag bei der diesjährigen TED-Konferenz. Die 20 Minuten sollten Sie wirklich investieren:

Zander erläutert äußerst amüsant, wieso Sie ein besserer Klavierspieler werden, wenn Sie auf nur einer Pobacke sitzen. Ich garantiere Ihnen, Sie werden klassische Musik mit anderen Ohren hören, wenn Sie gesehen haben, wie Zander ein Chopin-Stück auf diese Weise interpretiert. Und was hat das nun mit Präsentieren zu tun?

Wer auf einer Pobacke spielt, der löst sich aus seiner verkrampften Haltung und lässt die Musik fließen von der ersten bis zur letzten Note. Er begreift die Musik nicht als willkürliche Aneinanderreihung einzelner Noten, sondern erkennt wie sich aus Noten Melodien formen. Erst dadurch schickt Chopins Stück den Hörer auf eine Reise, die mit der Note b (deutsches h) beginnt und mit der Note e endet. Das darf man übrigens ruhig bildlich als b-eginn und e-nde lesen. Zander erklärt die Ein-Pobacken-Spielweise dabei so:

<

p style=”text-align: left;”>Das täte auch vielen PowerPoint-Präsentationen gut. Zanders Klavierschüler, der sich auf jede einzelne Note konzentrieren muss, ist nämlich niemand anderes als der Vortragende, der Folie für Folie abliest, der keinen roten Faden hat und keine klare Botschaft vermittelt. Die Präsentation ist dann eine Aneinanderreihung einzelner Detail-Folien, anstatt eines spannenden Vortrags, der die Zuhörer zu b-eginn an ihrem Wissensstand abholt und entlang eines roten Fadens zur Kernaussage am e-nde führt. Auf einer Pobacke zu präsentieren heißt demnach, sich über die eigene Botschaft im Klaren zu sein und Folien als Hilfsmittel zu begreifen, statt sich an sie zu klammern.

Links zu dem Thema:
Artikel in Presentation Zen: Benjamin Zander: Who are we being?
Das Geheimnis einer kleinen Box

Coaching

Überzeugend präsentieren und Ziele erreichen!

Mehr lesen

Der einzige Weg, um schlagfertiger zu werden

Schlagfertige Menschen sind schlagfertig, weil sie oft schnell antworten. Sie haben ganz einfach Übung darin, schlagfertig zu sein. Weil sie es oft genug tun, treffen sie oft genug ins Schwarze. Und aus jedem Treffer lernen sie, denn das Lachen der Gruppe bestätigt: Gut gemacht! Mehr davon!

Weiterlesen »

Ich mach’ das spontan

Eines der größten Missverständnisse über Spontaneität ist, dass man spontan nur sein kann, wenn man sich nicht vorbereitet. Das Gegenteil ist der Fall. Fähig zu Spontaneität ist gerade derjenige, der auf viele Situationen vorbereitet ist, so dass er auch in unvorbereiteten Situationen mit höherer Wahrscheinlichkeit angemessen reagieren kann.

Weiterlesen »

Impulse Abonnieren

Daily insights on
The Art of Communicating

Find the right words and
make a bigger impact!!
You can opt-out any time but I think you’ll really like what you get. Please see my privacy terms.